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Altenheim Gignoro

JANA KROMER

(18 Jahre)

Italien

Florenz

Il Gignoro

19. - 25. Juli 2016

Mein Praktikum im Pflegeheim Marienhaus St. Johann e.V.

Mein Praktikum im Marienhaus in Freiburg hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und ich glaube, ich habe in diesen fünf Tagen viel für das kommende Jahr in Florenz gelernt. Ich habe mich sehr darüber gefreut, mit wie viel Offenheit und Interesse ich von den Bewohnern und dem Personal aufgenommen wurde. Neben dem Begleiten zu Veranstaltungen, Essen reichen und Zimmerbesuchen (nicht nur zusammen mit den Sozialbetreuerinnen, sondern auch mit dem kleinen Hund Sunny) haben mir besonders die Begegnungen und Gespräche mit den Bewohnern gefallen. Es sind gerade die einfachen, manchmal auch recht amüsanten Situationen, die einem etwas zurückgeben und den Tag bereichern. Zum Beispiel die älteren Herren, die sich nicht davon abbringen lassen aufzustehen und einem gentleman-like die Tür aufzuhalten. Oder zu beobachten wie zwei demenzkranke Menschen sich über vollkommen unterschiedliche Themen freudig unterhalten und schlussendlich auch noch einer Meinung sind.

Durch die Erfahrungen und Begegnungen, die ich während des Praktikums machen durfte, bin ich jetzt umso gespannter auf die Zeit im Gignoro in Florenz! Jetzt dauert es ja auch gar nicht mehr lange…

28. August - 7. September 2016

Ausreiseseminar in Torre Pellice

Das zehntägige Ausreiseseminar soll uns Freiwillige noch einmal ganz konkret auf das kommende Jahr vorbereiten. Dadurch stand vor allem der Italienischsprachkurs in dieser Woche im Vordergrund, wir haben aber auch etwas über die italienische Geschichte und die Waldenser Kirche gelernt. Ein Wochenende haben wir in Turin verbracht und durften dort die Stadt erkunden (laut Schrittzähler haben wir 23 Kilometer zurückgelegt, was unsere Füße auch deutlich gespürt haben).

 

Dabei waren wir auf diesem Seminar nicht nur Freiwillige des FÖF, sondern insgesamt 40 Freiwillige von unterschiedlichen Organisationen aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich und Ungarn. Eine gute Möglichkeit also, neue Leute kennenzulernen, die im kommenden Jahr sehr ähnliche Erfahrungen machen werden wie man selbst. Hier habe ich auch meine Mitfreiwillige Magdalena getroffen, die ebenfalls im Gignoro arbeiten wird und mit der ich gemeinsam in einer WG in Florenz wohnen werde. Es ist sehr erleichtend wenigstens schon einmal eine Person zu kennen mit der man das nächste Jahr verbringen wird, besonders wenn man schon von Anfang an super miteinander klar kommt.

 

Auch mit den anderen Freiwilligen habe ich mich echt gut verstanden und die allgemeine Stimmung untereinander war sehr offen und herzlich, sodass mir der Abschied von ihnen doch etwas schwer fällt.

Aber der Countdown für Florenz läuft...

8.-11- September 2016

Gemeindefreizeit

Kaum in Florenz angekommen, geht es ein Tag später auch schon weiter. Zusammen mit Magdalena und Verena, unserer Mentorin und ehemaligen Freiwilligen, darf ich mit auf die Gemeindefreizeit der Lutherischen Gemeinde in Florenz nach Ravenna. Magdalena und ich waren für das Kinderprogramm für die zwei- bis vierjährigen zuständig. Ich hatte zuerst bedenken, dass ich mit den Kindern überfordert sein würde, aber Magdalena und ich sind ein gutes Team und in der Regel war auch immer einer der Eltern dabei. Und so ein paar Tage am Meer sind schon ein schöner Einstieg für das kommende Jahr…

Meine Arbeit im Gignoro

Zurück in Florenz begann auch schon gleich unsere Schnupperwoche im Altenheim „Il Gignoro“. Das Gignoro ist in verschiedene Module eingeteilt, die nach Farben benannt sind, wie mir bei der Führung durch das Altenheim am ersten Tag erklärt wurde. Im Modul Gelb wohnen Senioren, die noch relativ mobil und selbstständig sind. Die Meisten verbringen ihren Nachmittag im Innenhof des Gignoros oder im Garten, wenn sie nicht an den an diesem Tag angebotenen Aktivitäten teilnehmen möchten. Senioren, die ein bisschen mehr Unterstützung benötigen, wohnen im Modul Rot. Dort helfe ich auch meistens beim Frühstück und Mittagessen bzw. Abendessen. Beim Modul Blau handelt es sich um ein geschlossenes Modul, das speziell für Demenz- und Alzheimerpatienten gedacht ist. Außerdem gibt es im Gignoro noch das Centro diurno – das Tageszentrum. Manche Senioren kommen noch selbstständig zum Tageszentrum, andere werden von ihren Kindern oder der Pflegehilfe herbegleitet und einige werden vom Gignoro mit dem Pulmino, also einem Kleintransporter, abgeholt. Neben dem eben genannten Helfen beim Essen ausgeben, ist auch der Shuttledienst mit dem Pulmino eine meiner Aufgaben. Man hilft den Leuten beim Ein- und Aussteigen, beim Anschnallen und angeschnallt bleiben und ruft kurz vor der Ankunft bei den Angehörigen oder der Pflegekraft an. Außerdem begleitet man die meisten bis zur Haustür, um sie im italienischen Verkehr und beim Gehen zu unterstützen. Eine weitere Aufgabe ist das Begleiten der Animation. Man bringt die Bewohner in das jeweilige Modul, wo die Aktivität stattfindet, und begleitet sie hinterher natürlich auch wieder zurück. Ich bin bis jetzt hauptsächlich bei der Gymnastik und den verschiedenen Musikveranstaltungen dabei, bei denen neben Singen und Musikmachen auch sehr viel getanzt wird. Außerdem bin ich beim Gottesdienst dabei, um zu helfen, wenn einer der Bewohner etwas braucht. Zwischen der Mittagssiesta und dem Animationsprogramm bin ich zudem häufig zum Überbrücken dieser Zwischenzeit eingeteilt. Ich helfe beim Ausschenken des Tees und versuche mich mit den Bewohnern zu unterhalten. Das ist allerdings einfacher gesagt als getan. Zum einen sprechen viele Senioren Dialekt und haben oftmals eine ein wenig undeutliche Aussprache, zum anderen sind manche ein wenig verwirrt und ihre Erzählungen haben dadurch inhaltliche Sprünge oder ergeben einfach keinen Sinn. Das zu bemerken ist als Nicht-Muttersprachler gar nicht so leicht und besonders in den ersten beiden Wochen hat mich das ziemlich frustriert. Aber inzwischen hat es sich schon deutlich verbessert. Da ich das Glück habe jedes Wochenende frei zu haben und auch unter der Woche entweder nur vormittags oder nachmittags zu arbeiten, bleibt auch ganz viel Zeit für Ausflüge und Unternehmungen.

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